Die Geschäfte laufen - jetzt wird erweitert

Firma Scheuchl baut für fünf Millionen ihre bisher größte Produktionshalle - 20 neue Arbeitsplätze

Erschienen am 05.07.2012 in der Passauer Neuen Presse, Autor Helmuth Rücker

Die Erfolgsgeschichte der Firma Scheuchl geht weiter. Die Auftragsbücher sind derart gefüllt, dass die vorhandenen Produktions-Hallen nicht mehr reichen. Gestern erfolgte der symbolische Spatenstich für die bisher größte Erweiterung. Es werden fünf Millionen Euro in eine 90x27 Meter große Halle investiert. Damit verbunden ist die Schaffung von 20 Arbeitsplätzen.

Vor 30 Jahren hatte sich die Firma in Dorfbach angesiedelt und seitdem kontinuierlich erweitert. 1999 war die dritte Halle mit 2160 Quadratmetern gebaut worden. Damals wurden rund 50 Mitarbeiter beschäftigt. Seitdem hat sich die Belegschaft verdoppelt. Die Betriebsleistung lag 1995 bei 5 Millionen Euro, 2005 waren es 10 Millionen, 2011 gar 15 Millionen und für dieses Jahr gibt es einen Auftragseingang von über 16 Millionen Euro.

Das ist in den vorhandenen Produktionsstätten nicht mehr zu bewältigen. Eigentlich hatte die Firma vor, 2008 eine neue Halle zu bauen. Die Wirtschaftskrise kam dazwischen, der Neubau wurde auf Eis gelegt. Dafür muss es nun schnell gehen. "Im Oktober muss die Halle betriebsbereit sein", sagte Seniorchef Richard Scheuchl beim Spatenstich.

Dieser war nur noch symbolisch, denn die riesige Baugrube war schon ausgehoben, 30000 Kubikmeter Erdreich mussten bewegt werden. Mitten in der launigen Begrüßung des Bauherrn machte ein Betonmischer klar, dass er nun weiter machen müsse, sonst werde nichts mehr aus dem Fundament. Also wurde zu den bltzblanken Spaten gegriffen und ein wenig ins Erdreich gestoßen. Die restliche Begrüßung folgte im Firmengebäude.

Richard Scheuchl, der als Ingenieur vor 50 Jahren in einem Keller begonnen hatte, stellte das große Miteinander heraus: Gemeinde und Landratsamt arbeiteten bei der Genehmigung schnell, es wird zudem ein Wasser-Entlastungskanal gebaut, die Bank machte bei der Finanzierung mit, die überwiegend heimischen Firmen stehen Gewehr bei Fuß, die Nachbarn zeigen sich kooperativ, die Mitarbeiter sind motiviert. Ihnen werde mit dem Umzug viel abverlangt, ergänzte Ulf Scheuchl, Sohn und ebenfalls Geschäftsführer.

Landrat Franz Meyer lobte das Bekenntnis der Firma zum Standort Dorfbach. Scheuchl sei ein Leuchtturm-Unternehmen in der Region. "Mit diesem Spatenstich zeigt sich wieder einmal: Es geht voran bei uns!" Bürgermeister Hans Halser sprach von einem "großen, bedeutenden Tag" für die Firma und für Ortenburg. Scheuchl sei ein Vorzeigebetrieb.

Geschäftsführer Dr. Udo Dinglreiter erläuterte den Gästen, was Scheuchl produziert, nämlich Anlagen, die den Bau von Automotoren und -fahrwerken ermöglichen. Bei Auto- und Flugzeuglackierungen sei man bei Energierückgewinnungssystemen weltweit vertreten. Scheuchl-Anlagen würden beispielsweise Schadstoffe aus Medikamenten-Verpackungen holen.