Kategorie: Aktuelles
Neue Halle wegen voller Bücher
Unternehmen Scheuchl investiert fünf Millionen Euro
Erschienen im Straubinger Tagblatt
Beim Sonderanlagen- und -maschinenbauer Scheuchl aus Ortenburg im Landkreis Passau ist die neue Montage- und Lagerhalle betriebsbereit. Aufgrund gut gefüllter Auftragsbücher sei der Neubau notwendig geworden, so Ulf Scheuchl, einer der drei Geschäftsführer des Unternehmens. Rund fünf Millionen Euro hat die Firma investiert.
Der Neubau ist die fünfte Halle auf dem Firmengelände und mit knapp über 2400 Quadratmetern bislang auch die größte. 20 neue Arbeitsplätze werden im Zusammenhang mit der Erweiterung geschaffen. "Der Bau der Halle war eigentlich schon zu einem früheren Zeitpunkt geplant", sagt Scheuchl. Die Pläne waren 2008 schon fertig, doch dann sei die Finanz- und Wirtschaftskrise dazwischengekommen. Erst Ende des vergangenen Jahres habe das Unternehmen die Planungen wieder aufgegriffen, denn der Platz wurde bei Scheuchl langsam knapp. "Wir haben eine sehr gute Auftragslage, da die Projekte, die wir realisieren müssen, immer größer werden", erklärt der Geschäftsführer. Außerdem verlangen die Kunden immer häufiger die Umsetzung ihrer Projekte komplett aus einer Hand.
Das Unternehmen stellt vor allem Sonderanlagen für die Automobilindustrie her und beliefert hierbei sowohl direkt die Hersteller als auch deren Zulieferer. Die derzeitige Stimmung bei den Autobauern in Bezug auf die schwachen europäischen Märkte beobachtet die Ortenburger Firma laut Scheuchl deshalb sehr genau. "Momentan spüren wir noch keine Auswirkungen auf unsere Auftragslage", sagt er. Die Auftragsbücher für die Sondermaschinen seien voll. "Im Anlagenbau könnten wir noch vereinzelt Aufträge annehmen", so Scheuchl. Bei dem einen oder anderen Zulieferer hätte man aber schon mitbekommen, dass die Produktionsmengen zurückgegangen seien.
Der größte Kunde von Scheuchl ist dem Geschäftsführer zufolge derzeit BMW. Aber die Ortenburger beschränken sich mit ihren Produkten nicht auf eine Branche, sondern fertigen unter anderem auch für die Pharmazie-, Chemie- und Textilbranche.
Scheuchl beliefert nicht nur Kunden im Inland. Die Anlagen und Maschinen gehen auch ins gesamte europäische Ausland und nach China. "Gerade Asien wird für uns als Markt immer wichtiger", so Scheuchl. In den USA sei derzeit hingegen kein Geschäft zu machen. Dort sei die Nachfrage seit dem Beginn der Krise eingebrochen. Aber Scheuchl sagt: "Den dortigen Markt haben wir nicht abgeschrieben. Wir planen fest, die Geschäfte dort wieder voranzutreiben, sobald dies möglich ist."
Aktuell beschäftigt das Unternehmen am Hauptsitz in Ortenburg und am Standort in Ingelheim rund 120 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Scheuchl einen Umsatz von 15 Milionen Euro. "Dieses Jahr wird der Umsatz auf jeden Fall höher ausfallen", prognostiziert der Geschäftsführer. Das Auslandsgeschäft hat am Gesamtumsatz einen Anteil von etwa 30 Prozent.